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"Ich werde nicht müde, den gesellschaftlichen Wert von Theater hoch zu schätzen", sagt Astrid Reibstein, die neue Vermittlerin für Schauspiel/Bühne in Hamburg. Sie bringt viele Jahre Erfahrung am Theater mit und freut sich darauf, Schauspieler*innen und Entscheider*innen mit ihrer Arbeit zu unterstützen.

3 Fragen an Astrid Reibstein

Nathan der Weise oder Puck? Welche Rolle beschreibt Sie besser?

"Irgendwann später einmal weise zu werden, das wollte ich schon als Kind. Heute weiß ich, dass das nur mit einer gehörigen Portion Narretei entstehen kann. Bis es soweit ist, arbeite ich gern zugewandt, bedacht, auf Augenhöhe und versuche mit möglichst großer Klarheit das große Ganze im Blick zu behalten. Die Gelassenheit und Übersicht eines Nathan und die Liebe zu allem Bunten und Unkonventionellen eines Puck – das würde mir gefallen!"

Wodurch zeichnet sich ein gutes Ensemble aus?

"Mal ganz kurz gesagt: zu glänzen und gleichzeitig dazu beizutragen, dass alle anderen Glanz bekommen. Das wäre die hohe Kunst. Und ich meine mit 'Glanz' etwas sinnlich Spürbares und mit 'alle anderen' durchaus auch das Publikum.

Als Bühnendarsteller*in zu arbeiten besteht aus hochkomplexen und anspruchsvollen Aufgaben. Ich habe großen Respekt vor Menschen, die sich immer wieder diesen Aufgaben stellen oder diese Arbeit im Hintergrund befördern. Daher freue ich mich sehr darauf, sie mit meiner Arbeit bei der ZAV-Künstlervermittlung unterstützen zu können."

Theater ist für mich heute vor allem …

"Seit der Covid-Pandemie ist Theater für mich in erster Linie ein Ort, das Leben zu spüren. Das ist so wahr, wie es kitschig klingt. Dazu kommt noch ein Gedanke: Schon seit den Anfängen meiner Theaterlaufbahn begleitet mich der Satz: 'Die Aufgabe von Theater ist es, die Welt als eine veränderbare zu zeigen.' Damals sprachen wir in diesem Zusammenhang meist über soziale Gerechtigkeit und Humanismus. Heute denken wir schneller an gesellschaftliche Normen, die wir nicht reproduzieren wollen, oder erleben Veränderungen sogar als Zumutung. So oder so oder noch ganz anders: Ich werde nicht müde, den gesellschaftlichen Wert von Theater hoch zu schätzen."

 

Astrid Reibstein studierte Diplom-Kulturpädagogik an der Universität Hildesheim mit den Schwerpunkten Theater, Fotografie und Subjektwissenschaft. An ihrem Studium schätzte sie vor allem die Verbindung von Theorie und Praxis, die Interdisziplinarität und das stets gemeinsame Ringen um Vertiefung. Nach ihrem beruflichen Start am LOT-Theater in Braunschweig wechselte sie als Dramaturgin an das Oldenburgische Staatstheater. 2007 führte sie ihr Weg zurück nach Hildesheim, als Chefdramaturgin an die frisch fusionierte Landesbühne „Theater für Niedersachsen“. Hier gestaltete sie maßgeblich die Sparte Schauspiel mit, intensivierte die Zusammenarbeit des TfN mit Freien Theatern und begleitete die Entwicklung der neu gegründeten Repertoire-Musicalcompany.

Seitdem war Astrid Reibstein als Dramaturgin, Leitende Dramaturgin und Ensembleleiterin an den Theatern Münster, Fürth, Lübeck und Dortmund beschäftigt. Fragen der Zugänglichkeit von Theatern, der Kommunikation und zwischenmenschlichen Zusammenarbeit und nicht zuletzt der Diversitätssensibilität und -gerechtigkeit beschäftigen sie zunehmend. Seit einigen Jahren engagiert sich Astrid Reibstein in der bundesweiten Initiative „Zukunft des Theaters – networking for change“. Seit August 2024 ist sie zudem in der Jury für den Deutschen Musical Theater Preis als Vorsitzende tätig.

 

Kontakt

Theater lebt vom Dialog genau wie unsere Arbeit. Darum freuen wir uns schon jetzt auf viele spannende Projekte und Ihre Anfragen.