#actout

Am 05.02.2021 haben sich im SZ-Magazin fast 200 deutschsprachige Schauspielende öffentlich dazu bekannt queer zu sein!

szmagazin-actout-enpowerment-queer Quelle: Foto (c) SZ-Magazin

"Endlich! Mutig! Aller Anfang einer Veränderung ist schwer, aber kommt die Lawine einmal erst ins Rollen, werden Grenzen der Kreativität neu definiert. Wir sollten Geschichten sehen und hören, in denen sich die Gesellschaft spiegelt und als Normalität akzeptiert wird." Jessica Wolf, ZAV-Künstlervermittlung München, Sparte Film/TV

Die ZAV-Künstlervermittlung weiß aus vielen Gesprächen, dass Outing auch in der Kultur- und Kreativwirtschaft längst keine Selbstverständlichkeit ist. Und das betrifft nicht nur die Medien, sondern die gesamte Kreativwirtschaft gleichermaßen.

Wir wissen aus unserer täglichen Beratungsarbeit, dass viele Künstlerinnen und Künstler aus Angst um ihre Karriere immer noch vor einem öffentlichen Outing zurückschrecken: Da ist das schauspielende schwule Paar, beide erfolgreich, die aber nie gemeinsam öffentlich als Paar auftreten. Ein Outing kommt auch heute im Jahr 2021 für sie nicht in Frage. Ist das Vertrauensverhältnis zur ZAV-Künstlervermittlung ein gewachsenes, wird die persönliche, nicht zur Mehrheitsgesellschaft gehörende Biographie als Vermittlungshemmnis immer wieder thematisiert. Aber dieses Vertrauen zur Vermittlerin oder zum Vermittler scheint immer noch die Ausnahme zu sein! Die ZAV-Künstlervermittlung ist nämlich selber überrascht, dass viele Schauspielende in dem Manifest eigene Kunden*innen sind! Das Vermittlungshemmnis des Sich-Selbst-Verleugnens ist offensichtlich im Beratungsgespräch der ZAV-Künstlervermittlung viel zu selten Thema. Und das muss sich ändern! Da sind wir selbstkritisch. Die ZAV-Künstlervermittlung stellt sich nun die Frage, wie sich das Thema Diversität mehr im eigenen Beratungskontext wiederfinden kann – schließlich ist Queer nur ein Diversität-Aspekt von vielen.

Dass sich nun erstmals so viele Schauspielende für dieses öffentliche Manifest zusammentaten, hängt auch damit zusammen, dass mit dem Netzwerk Queer Media Society eine Plattform für Sichtbarkeit in der medialen Arbeitswelt geschaffen wurde. Die ZAV-Künstlerermittlung als Teil der BA, die sich übrigens seit 2007 für Diversität im Rahmen der Charta der Vielfalt einsetzt, ist diesem Netzwerk 2019 beigetreten. Die ZAV-Künstlervermittlung freut sich nun, dass dieses Bündnis, das für Empowerment, Diversität und Chancengleichheit am Arbeitsplatz steht, mit diesem starken Manifest einen großartigen Erfolg feiert.

"Großen Respekt für den starken Schritt der mutigen Künstler:innen, der hoffentlich andere, auch über die Branchengrenzen hinaus, inspirieren und ermutigen kann, sich ohne Angst zu zeigen. Authentizität schafft Vielfalt, nicht nur beim Geschichten erzählen - das braucht eine moderne Gesellschaft und das unterstützen wir!" Sonja Sommer, ZAV-Künstlervermittlung Berlin, Sparte Film/TV